Die Gabe des Erben der Zeit: GelegenZeit - VergangenZeit - WahrZeit (German Edition) by Georg Steinweh

Die Gabe des Erben der Zeit: GelegenZeit - VergangenZeit - WahrZeit (German Edition) by Georg Steinweh

Autor:Georg Steinweh
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-07-11T22:00:00+00:00


Ehrgeizig versuchte Fred das Nahrungsdiagramm in sich abzuheften. Verknüpfte das Angelesene mit dem Gelernten, blätterte die aktuellen Kapitel vor seinem geistigen Auge durch und kochte. Tag für Tag. Oft genug stand Kuno neben ihm am Herd, befragte ihn nach den Gewohnheiten in Würzburg.

Wollte wissen, ob die Küchen wirklich ganz anders ausgerüstet waren und „Was wünschen die Herrschaften im Norden denn zu Tisch?“

Fred hatte sich einiges zurechtgedacht und baute immer wieder darauf auf. Trotzdem nervte Kuno. Für einen Wirt einer einfachen Schänke stellte er Fragen wie der Tester eines Gourmet-Führers.

„Unser Abt war ein Völler vor dem Herrn. Wir Köche mussten es mit der Säftelehre nicht so genau nehmen. Derenthalben ist sie dem einen oder anderen nicht so geläufig. Die Kirchenoberen im Norden speisen sehr nach ihrer Laune. Die täglich wechseln konnte. Leider geschah es aus diesem Grunde öfters, daß Unbill in die Küche drang und ein Koch zwei Tag in den Keller gesperrt wurde. Dem Abt und seinen Gästen mundeten die Platten nicht und so wurde nach Gutdünken bestraft. Wochen darauf wurde eine annähernde Speisenfolge gereicht – und kein Koch verschwand im Keller. Wir waren sieben, deswegen widerfuhr es mir nicht oft, bei trübem Wasser und faulem Brot im Keller zu sitzen. Doch mir war´s genug.“

Fred nickte lange und schenkte Kuno einen Blick, aus dem alles Elend seiner Kelleraufenthalte sprach.

Kuno saß aufmerksam auf seinem Lieblingsschemel und hörte sich Freds Geschichte zum dritten Mal in den letzten fünf Tagen an. Und jedes mal entlockte es ihm an ähnlichen Stellen ein „Bei Gott!“ und ein „Schinderei!“.

Fred gefiel Kunos Aufmerksamkeit, seine Biographie klang glaubwürdig und anrührend. „Den Rest habt Ihr fast miterlebt. Ich reiste zu Pferd mit all meinem Arbeitsgerät gen Süden, um Konstanz zu besuchen und mein Glück zu suchen. Und mir geschah, was geschah.“



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.